Onlineportale und persönliche Gespräche wichtigste Informationsquellen bei Studien- und Berufsausbildungswahl

15.4.2015

Zur Publikation Forum Hochschule 1/2015 „Informationsverhalten bei der Studien- und Berufsausbildungswahl“

Zur Vorbereitung auf Studium oder Lehre beurteilen angehende Studienberechtigte vor allem Onlineangebote und persönliche Gespräche als hilfreich. Besonders beliebt sind leicht zugängliche Informationsquellen wie Internetportale zur Studien- und Berufsausbildungswahl, Homepages von Hochschulen oder Betrieben sowie Printmedien. Im persönlichen Umfeld sind neben Freunden und Geschwistern die Eltern wichtige Ansprechpartner in Sachen Ausbildungs- und Studienplanung. Im Vergleich zu vorherigen Jahrgängen informieren sich die Studienberechtigten 2012 frühzeitiger über die Möglichkeiten von Studium und Berufsausbildung und schätzen auch ihren Informationsstand ein halbes Jahr vor Schulabschluss deutlich häufiger als umfassend ein.

Die vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) durchgeführten Befragungen von Studienberechtigten des Jahres 2012 nehmen das Informationsverhalten bei der Studien- und Berufsausbildungswahl in den Blick. Die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführten deutschlandweit repräsentativen Befragungen verdeutlichen, dass mediale Angebote für (angehende) Schulabsolvent(inn)en zur Informationsbeschaffung besonders relevant sind. Neun von zehn Befragten nutzen Internetportale und fast ebenso viele Homepages von Hochschulen und Betrieben oder Printmedien wie Flyer und Broschüren (beides 88%) zur Informationsbeschaffung.


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Hinsichtlich des Ertrags jeweiliger Informationswege bewerten die Studienberechtigten Onlineangebote wie Internetportale (72%), Homepages von Hochschulen und Betrieben (68%) sowie persönliche Gespräche (71%) als äußerst hilfreich. Hingegen werden soziale Medien wie Internet-Netzwerke, Blogs oder Foren nur von etwa jedem Vierten und damit als am wenigsten hilfreich erachtet.

Die DZHW-Studienberechtigtenbefragung 2012 zeigt, dass angehende Studienberechtigte in der frühen Informationsphase vor allem Onlinemedien zur Orientierung nutzen. Mit zunehmendem Informationsstand werden häufiger weitere Quellen, wie Bücher und Zeitschriften oder Informationsveranstaltungen, genutzt. Ebenso gewinnen persönliche Gespräche sowie soziale Medien, Jobs und Praktika an Relevanz. Das soziale Umfeld wird mit zunehmender Informationsdauer vermehrt in die Studien- und Berufsausbildungswahl involviert, wobei die Eltern eine Sonderposition einnehmen: Die Befragten schätzen die Unterstützung der Eltern in jeder Informationsphase ähnlich hoch ein.


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Im Vergleich zu früheren Studienberechtigtenkohorten setzt die Phase der aktiven Informationsbeschaffung bei den Studienberechtigten 2012 häufiger frühzeitiger ein. Bis spätestens zu Beginn der gymnasialen Oberstufe oder der berufsbildenden Schule fangen 57 Prozent der Befragten an, sich zu informieren (vs. 52% in 2010 vs. 45% in 2008 vs. 53% in 2006). Ein halbes Jahr vor Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung haben sich bereits 95 Prozent der Befragten mit der Studien- und Berufsausbildungswahl beschäftigt. Neben einem früheren Beginn des Informationsprozesses lässt sich für die angehenden Studienberechtigten auch ein höherer selbst eingeschätzter Informationsstand feststellen. Ein halbes Jahr vor dem Erwerb der Hochschulreife beurteilen 40 Prozent der Befragten ihren Informationsstand als (eher) umfassend.

Unterschiede im Informationsverhalten bestehen zwischen Studienberechtigten, die ein Studium aufnehmen und jenen, die in eine Berufsausbildung übergehen: Studienanfänger(innen) nutzen häufiger als Auszubildende Homepages von Hochschulen oder Betrieben (92% vs. 87%) und Informationsveranstaltungen (84% vs. 79%). Studienberechtigte, die sich für eine Berufsausbildung entscheiden, ziehen hingegen häufiger persönliche Gespräche (83% vs. 74%), soziale Medien (51% vs. 47%), Jobs (46% vs. 35%) und vor allem Praktika (83% vs. 63%) zur Orientierung heran.

Datengrundlage: Die Ergebnisse des Berichts basieren auf zwei vom DZHW im Auftrag des BMBF durchgeführten standardisierten Befragungen der Studienberechtigten des Schulabschlussjahrgangs 2012. Die Schüler(innen) wurden ein erstes Mal ein halbes Jahr vor dem Erlangen der Hochschulzugangsberechtigung über ihre Ausbildungs- und Studienabsichten befragt, ein halbes Jahr nach Schulabschluss ein zweites Mal zu ihren Ausbildungs- oder Studienentscheidungen. An der ersten Befragung im Dezember 2011 beteiligten sich 34.465 Schüler(innen), d.h. gut die Hälfte der zuvor per Zufallsauswahl aufgeforderten. Von diesen nahmen wiederum 45 Prozent auch an der zweiten Befragung im Dezember 2012 teil. Es handelt sich um eine auf Bundes- und Landesebene sowie nach Geschlecht, Schulart und Art der Hochschulreife repräsentative Stichprobe.

Die Studie ist als Forum Hochschule 1/2015 erschienen und zum kostenfreien Herunterladen verfügbar.

Forum Hochschule 1/2015
Projektwebsite Studienberechtigtenpanel 2012

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