Das interdisziplinäre Forschungsprojekt ist sowohl in der ökonomischen als auch soziologischen Bildungsforschung verortet und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Förderlinie Studienerfolg und Studienabbruch II gefördert. Das Projekt untersucht mittels kausaler Methoden nicht-monetäre Erträge unterschiedlicher Studienabbruchserfahrungen und wählt dabei bewusst einen mehrdimensionalen Zugang, indem der Studienabbruch und damit einhergehende Studienerfahrungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den Blick genommen werden. Anders als in der Forschung zu monetären Bildungserträgen soll der Blick über den reinen Erwerb von Bildungszertifikaten und Humankapital hinaus auf den gesamten Bildungsprozess mit allen wirksamen Bildungsbestandteilen und Mechanismen gelenkt werden, die von einem ohne Abschluss beendeten Studium in unterschiedlichem Ausmaß beeinflusst werden können. Es wird vermutet, dass die Teilnahme an akademischen und nicht-curricularen Aktivitäten in der Hochschule nicht nur die Kompetenzen der Studierenden erweitert, sondern auch ihre nicht-kognitiven Fähigkeiten, ihre Einstellungen und ihre Ziele verändern kann. Die Analysen erfolgen anhand systematisch verschränkter längsschnittlicher Befragungsdaten des DZHW, die durch administrative Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergänzt werden. Die Ergebnisse des angestrebten Forschungsvorhabens versprechen evidenzbasierte Erkenntnisse darüber, inwiefern sich die Investition in tertiäre Bildung auch ohne das Erwerben eines Zertifikats für ein Individuum lohnen kann.