ICEland ist ein webgestütztes Informationssystem, das umfangreiche Datenbestände aus der amtlichen Hochschulstatistik des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung stellt. Dabei werden insbesondere die Themenbereiche Studienberechtigte, Studienanfänger und Studierende, Prüfungen und Absolvent*innen sowie Personal und Hochschulfinanzierung abgebildet. Zudem werden statistische Daten zur Bevölkerung sowie Umfrageergebnisse aus DZHW-Untersuchungen wie der Sozialerhebung und dem Studienberechtigtenpanel angeboten. Die enthaltenen Daten reichen teilweise zurück bis in die frühen 1970er Jahre, so dass entsprechend lange Zeitreihen gebildet bzw. ausgewertet werden können.
Ursprünglich wird ICEland im Jahr 2000 für die Wissenschaftsressorts der Länderministerien entwickelt, die damit ihren Informationsbedarf an grundlegenden statistischen Kennzahlen decken, um adäquate Entscheidungen in der Hochschulplanung und Hochschulpolitik treffen zu können. Gegen Ende des Jahres 2004 beschließt die ICEland-Nutzer*innengruppe, das System auch für Interessierte aus anderen öffentlichen Institutionen und für Hochschulen zu öffnen. Nach umfangreichen Erweiterungen der Datenlieferungen durch das Statistische Bundesamt in 2005/2006 erlaubt die Datenstruktur fachlich gegliederte Auswertungen bis auf die Ebene der Hochschulen und Studienfächer, wodurch Vergleiche unter Hochschulen möglich wurden. Dadurch steigert sich die Attraktivität von ICEland für alle Einrichtungen des Hochschulbereichs und insbesondere auch für die Hochschulen selbst. Aber auch die Wissenschaft profitiert von den in ICEland bereitgestellten, umfangreichen und tiefgegliederten Inhalten, da auf diesem Weg die Daten der amtlichen Statistik zum Beispiel für die Stichprobenziehung oder als Vergleichswerte von Forschungsergebnissen herangezogen werden können. Zum Kreis der Nutzer*innen gehören daher neben den 16 Bundesländern, verschiedenen Statistischen Landesämtern und Landesrechnungshöfen mittlerweile zahlreiche Institutionen aus der Hochschullandschaft sowie Wissenschaftseinrichtungen.
Eine besondere Herausforderung stellt die Zusammensetzung der Nutzer*innengruppe an ICEland, deren Kenntnisstand sich in Bezug auf statistisches Wissen, Erfahrung mit den Inhalten und Technik sehr variabel gestaltet. Die Auswertung mithilfe des Tools zur flexiblen Tabellengenerierung ist daher möglichst einfach und intuitiv in der Bedienung, so dass die Nutzer*innen sich auf die Formulierung inhaltlicher Fragen konzentrieren können. Dazu trägt auch die Fachintelligenz des Systems bei, die zum Beispiel einen Vergleich zwischen der Studierenden- und Personalstatistik erlaubt oder auch selbständig die Verbindung zwischen der Hochschule und dem zugehörigen Bundesland zieht.
Während der Projektlaufzeit erfolgt eine zentrale Systembetreuung, Datenbearbeitung und -pflege durch den Arbeitsbereich Methoden und Befragungsservices, womit auch die Beratung und Unterstützung der Nutzer*innen in Bezug auf Funktionalitäten, inhaltliche und technische verbunden ist. Datenanfragen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit werden aber auch außerhalb des Kreises der ICEland-Nutzer*innen bearbeitet.
Im Jahr 2008 wird das DZHW (damals HIS GmbH) durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen mit der Koordinierung des ICEland-Projekts betraut.