Entwicklung der Grundlagen für ein modulbezogenes Monitoring für die Berliner Hochschulen

Start of the project: 2007-Oct-01 - End of the project: 2009-Dec-31

Sowohl national wie auch international ist es gängige Praxis, dass die Hochschulen Teile ihrer staatlichen Haushaltsmittel auf Basis erbrachter Leistungen erhalten. Im Bereich der Lehre orientiert sich die Finanzierung dabei vielfach an der Zahl der Absolventen, die eine Hochschule pro Jahr hervorbringt, oder an der Zahl der immatrikulierten Studierenden. Im Ausland - etwa in der Schweiz oder in Norwegen - wird zu diesem Zweck auch die Zahl der an einer Hochschule absolvierten Kreditpunkte als Kriterium verwendet. Damit soll sich die Finanzierung stärker an der tatsächlichen Studienintensität ausrichten. Im Auftrag der Berliner Hochschulen untersuchte HIS, welches Potential solche modulbezogene Kennzahlen für die Hochschulfinanzierung und das Controlling an Hochschulen aufweisen, und entwickelte zusammen mit den Hochschulen die Grundlagen für ein entsprechendes Monitoring. Ausgangspunkt für das Projekt bildete eine entsprechende Festlegung in den Berliner Hochschulverträgen für 2006 bis 2009.

Mit der Einbeziehung modulbezogener Kennzahlen in kennzahlenbasierte Finanzierungssysteme verbinden sich mehrere Vorteile. Neben der Unmittelbarkeit der Anreizsetzung sind hier vor allem eine höhere Genauigkeit bei der Erfassung des Ausbildungserfolges und eine bessere Abbildung der Lehrverflechtung zwischen den Lehreinheiten einer Hochschule zu nennen. Aber auch für andere Bereiche der hochschulinternen Steuerung bieten modulbezogene Kennzahlen sinnvolle Anwendungsperspektiven. Ein Beispiel hierfür ist die Sicherung und Entwicklung der Lehrqualität: Durch ein gezieltes Monitoring von Modulbelegungen und vergebenen Kreditpunkten kann die Betreuung der Studierenden intensiviert und verbessert werden, etwa durch frühzeitige Beratungsangebote für abbruchgefährdete Studierende. Ebenso können Hinweise auf Engpässe oder Qualitätsmängel im Lehr- und Studienbetrieb abgeleitet werden, etwa bezogen auf Module, an denen besonders viele Studierende scheitern.

Zu den Einsatzmöglichkeiten und Potentialen modulbezogener Kennzahlen im Kontext der Hochschulsteuerung wurde im Zusammenhang mit den Projektarbeiten im Mai 2008 ein Workshop unter internationaler Beteiligung durchgeführt. Die Beiträge zu diesem Workshop sind in einem eigenen Tagungsband dokumentiert.

Für die Berliner Hochschulen wurde im Rahmen des Projektes ein Kennzahlenansatz für den Ausbildungserfolg auf Modulebene entwickelt. Ausgehend von dem derzeit in Berlin umgesetzten Modell der leistungsbezogenen Hochschulfinanzierung wurde hierfür ein Quotenansatz definiert und anhand erster Plausibilitätsrechnungen getestet. Zudem wurden die Voraussetzungen identifiziert, die für die Anwendung entsprechender Monitoringansätze gegeben sein sollten. Insbesondere muss eine ausreichende IT-Unterstützung der Datenerfassung und -auswertung gesichert sein und den Anforderungen des Datenschutzes Rechnung getragen werden. Der Ergebnisbericht wurde als HIS:Forum Hochschule 12|2009 veröffentlicht und steht als PDF-Download kostenlos zur Verfügung.

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Publications

Kreditpunkte als Kennzahl für die Hochschulfinanzierung.

Jaeger, M., & Sanders, S. (2010).
Kreditpunkte als Kennzahl für die Hochschulfinanzierung. Grundlagen für ein modulbezogenes Monitoring für die Berliner Hochschulen (HIS:Forum Hochschule 12/2009). Hannover: HIS.
ISBN 1863-5563

Researchers

Dr. Sandra Sanders