Die Umstellung der Studienstruktur auf die Bachelor-/Masterstudiengänge stellt einen tiefgreifenden Veränderungsprozess des deutschen Bildungssystems dar. Einerseits eröffnen die kürzeren Bachelorabschlüsse einen schnelleren Übergang in den Arbeitsmarkt und geben den Studierenden die Möglichkeit, ihren Studienverlauf sowohl zeitlich als auch räumlich flexibler zu gestalten. Andererseits erfordert die Aufnahme eines Masterstudiums von Seiten der Studierenden ein bestimmtes Qualifikationsniveau und kann eine zusätzliche Selektionshürde auf dem Weg zu einem höheren Bildungsabschluss darstellen. Während die Forschung über die Beweggründe zur Aufnahme eines Studiums auf eine lange Tradition zurückblicken kann, bewegt sich die empirische Forschung zum Bachelor-/ Masterstudium trotz der großen Bedeutung dieses Reformprozesses noch in einem vergleichsweise überschaubaren Rahmen. Dies gilt sowohl bezogen auf die Mechanismen zur Erklärung des Übergangverhaltens als auch hinsichtlich der Herausforderungen, die sich im Rahmen eines Masterstudiums ergeben. Ferner ist vergleichsweise wenig über die Folgen der Bildungsentscheidungen am Bachelor-/Masterübergang für den Berufseinstieg und den beruflichen Erfolg bekannt.
Im Rahmen dieses Kooperationsprojektes des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und des Instituts für Soziologie der Leibniz Universität Hannover werden daher die Determinanten, Herausforderungen und Folgen der Aufnahme eines Masterstudiums systematisch in den Blick genommen. Die inhaltlichen Forschungsfragen des Verbundprojektes unterteilen sich in vier Teilabschnitte, in welchen die Determinanten der Entscheidung für bzw. gegen einen Master, die Gestaltung der Übergangsphase und die Mobilität bei der Aufnahme eines Masterstudiums, der Verlauf des Masterstudiums sowie die Berufseinmündung der Absolvent(inn)en von Bachelor- und Masterstudiengängen analysiert werden. Entsprechend werden nicht nur die Entscheidungen am Bachelor-/Masterübergang, sondern auch Chancen, Risiken sowie mittel- und längerfristige Konsequenzen dieser Entscheidungen für die Berufseinmündung und den Berufserfolg im Rahmen einer Studie gebündelt aufgearbeitet.