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Wohnen und Studieren in Europa: Staatlich geförderter Wohnraum wichtig für Studierende

7.12.2015

EUROSTUDENT Intelligence Brief: Student Accommodation in European Higher Education

Studentische Wohnheime sind vor allem für jüngere Studierende in Europa oft die günstigste Alternative für ein Wohnen außerhalb des Elternhauses. Staatlich geförderter Wohnraum wird vor allem von Studierenden in Anspruch genommen, die sich hauptsächlich durch staatliche Unterstützung finanzieren. Dies verdeutlichen Ergebnisse der EUROSTUDENT V Studie, die nun als Kurzinformation verfügbar sind.

„Wohnheime sind ein wichtiger Bestandteil der Erfahrungswelt junger Studierender“, so die EUROSTUDENT Projektkoordinatorin Dr. Kristina Hauschildt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Der aktuelle Intelligence Brief „Student Accommodation in European Higher Education“ beleuchtet, in welchem Ausmaß und von wem Wohnheime im europäischen Hochschulraum genutzt werden.

Im europäischen Vergleich zeigen sich hinsichtlich studentischer Wohnformen relativ große Unterschiede. Während in einigen Ländern – der Ukraine, der Slowakei und Finnland – etwa ein Drittel oder mehr aller Studierenden in studentischen Unterkünften lebt, macht der Anteil in anderen EUROSTUDENT Ländern weniger als zehn Prozent der Studierenden aus. In Deutschland wohnt etwa jeder neunte Studierende in einem Wohnheim.

Im Kommentar des EUROSTUDENT Kurzberichts erläutert Sven Engel, European Council for Student Affairs, die verschiedenen Rahmenbedingungen für studentisches Wohnen in Europa und betont: „Erschwinglicher Wohnraum für Studierende ist ein wesentlicher Teil der sozialen Infrastruktur der Hochschulbildung; insbesondere für diejenigen Gruppen, die sich sonst ein Studium nicht leisten könnten“.

Wohnkosten können einen erheblichen Anteil der monatlichen Ausgaben Studierender ausmachen. Das Studentenwohnheim stellt in der Mehrzahl der EUROSTUDENT Länder die kostengünstigste studentische Wohnform dar, im Mittel wenden Studierende in Europa dafür monatlich 212¤ auf. Dies ist ein Indiz dafür, dass die – in vielen Fällen staatliche – Förderung von Wohnheimen erfolgreich die finanzielle Belastung für Studierende zu senken vermag.

Wohnheime werden besonders häufig von Studierenden genutzt, die ihr Studium vornehmlich aus staatlichen Quellen finanzieren. Dies ist in mehr als 90 Prozent der EUROSTUDENT Länder der Fall. Auch in Deutschland ist der Anteil von Wohnheimnutzer(inne)n unter Studierenden, die von staatlicher Unterstützung abhängen, am höchsten (15 Prozent).

Hintergrund: EUROSTUDENT erhebt Daten über die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen von Studierenden in Europa. An der fünften Runde von EUROSTUDENT (2012–2015) nahmen 29 europäische Länder teil. Die Konsortialführerschaft liegt beim Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) in Hannover. Thematische Schwerpunkte von EUROSTUDENT V bilden die Themen Demographie, Qualifizierung, sozialer Hintergrund, Unterkunft, Ausgaben, Finanzierung, Beschäftigung, Studienbewertung und Internationalisierung.

Neben der Buchpublikation von Analyseergebnissen werden in regelmäßigen Abständen Kurzinformationen in Form von Intelligence Briefs zu spezifischen Themen veröffentlicht. Zudem stehen die EUROSTUDENT Daten über ein Data Reporting Module zum freien Download zur Verfügung.

EUROSTUDTENT Intelligence Brief 'Student Accommodation in European Higher Education'
EUROSTUDENT V Synopsis of Indicators
EUROSTUDENT V Data Reporting Module

PDF der Pressemitteilung

Kontakt

Kristina Hauschildt
Dr. Kristina Hauschildt 0511 450670-193
Christoph Gwosć
Dr. Christoph Gwosć 0511 450670-366

Pressekontakt

Filiz Gülal
Dr. Filiz Gülal 0511 450670-939
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