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Disziplinenspezifische Wissenstransferpraktiken: Erwartungen, Praktiken und Effekte des Wissenstransfers im disziplinären Vergleich (DiTraP)

Projektbeginn: 01.05.2022 - Projektende: 30.04.2025

In diesem Forschungsprojekt untersuchen wir fachspezifische Praktiken des Wissenstransfers, die sich im möglichen Spannungsverhältnis zwischen disziplinären Eigenlogiken der Forschung und gestiegenen Relevanzerwartungen bzw. Wissenstransferanforderungen an die Wissenschaft herausbilden. Wir möchten herausfinden, wie Transferanforderungen in disziplinäre Praktiken übersetzt werden. Konkreter adressieren wir dabei die Erwartungen, Praktiken und Effekte des Wissenstransfers im disziplinären Vergleich:

  • Welches Verständnis von Wissenstransfer lässt sich in den unterschiedlichen Disziplinen erkennen? Lassen sich begrifflich-konzeptuelle Unterschiede zwischen Disziplinen oder auch zwischen Wissenschaft und Wissenschaftspolitik identifizieren?
  • Welche Erwartungen an ihre Forschungsaktivitäten bzgl. Wissenstransfer nehmen Wissenschaftler*innen wahr? Wie positionieren sie sich diesen gegenüber?
  • Welche epistemischen Bedingungen befördern, welche verhindern Transferaktivitäten und welche Herausforderungen und Hemmnisse sind mit Transferaktivitäten in den unterschiedlichen Disziplinen verbunden?
  • Was hindert Wissenschaftler*innen, an Transferaktivitäten zu partizipieren und welche Grenzen des Wissenstransfers werden dadurch deutlich? Gibt es Konflikte mit anderen Zielfunktionen der Forschung, z.B. Forschungsqualität, oder wahrgenommene Risiken im Forschungsprozess durch die Anwendungsorientierung?
  • In welcher Form finden Wissenstransferpraktiken statt und an welchen Stellen im Forschungsprozess werden sie integriert? Welche dieser Praktiken werden bewusst als Wissenstransfer gelabelt und laufen unter dieser Zielstellung?
  • Welche Effekte produziert die Übersetzung und Integration von Wissenstransfer auf der Ebene der Wissensproduktion und disziplinspezifischer Forschungspraktiken (z.B. Auswirkungen auf Publikationsverhalten, Karriere oder (absehbare) langfristige Effekte durch ex ante Formulierung eines möglichen Impacts der Forschung)?

Mithilfe eines Mixed-Methods-Designs, das statistisch-repräsentative Verfahren und qualitative Tiefenanalysen miteinander kombiniert, untersuchen wir in einer dezidiert Disziplinen vergleichenden Perspektive, wie unterschiedliche Disziplinen die Anforderung nach Wissenstransfer in ihre Forschungspraktiken integrieren und welche Effekte der Umgang mit diesen Erwartungen auf die Wissensproduktion in den Disziplinen produziert.

Ziel ist es zu erklären, wie und warum Disziplinen teils unterschiedlich auf Wissenstransferanforderungen reagieren und spezifische Wissenstransferpraktiken entwickeln. Dabei wird analytisch zwischen der begrifflichen Ebene (Wahrnehmung von Anforderungen, Erwartungen an Wissenstransfer und die darin involvierten Wissenstransferkonzepte) und der forschungspraktischen Ebene (Integration und Übersetzung von Wissenstransferaktivitäten an unterschiedlichen Stellen im Forschungsprozess) unterschieden. Auf beiden Ebenen sollen Wissenstransferhemmnisse und -barrieren eruiert werden, die durch die Spannung disziplinärer Eigenlogiken mit Wissenstransferanforderungen entstehen. Gleichzeitig sollen Potenziale erschlossen werden, die sich z.B. durch alternative Wissenstransferbegriffe oder Praktiken ergeben könnten.

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Publikationen

On epistemic properties and field-specific logics in the study of knowledge transfer: Empirical evidence on researchers’ productive interactions from a nationwide survey in Germany.

Janßen, M., & Just, A. (2023). On epistemic properties and field-specific logics in the study of knowledge transfer: Empirical evidence on researchers’ productive interactions from a nationwide survey in Germany. 27th International Conference on Science, Technology and Innovation Indicators (STI 2023). https://dapp.orvium.io/deposits/6442ca5b4c613a1222893e2d/view, https://dapp.orvium.io/deposits/6442ca5b4c613a1222893e2d/view (Abgerufen am: 04.10.2023).
Abstract

Researchers are increasingly expected to engage in knowledge transfer (KT), but often the specific expectations remain unclear. To approach the research object of KT, to map existing engagement and to identify barriers to KT, it is essential to include field-specific, discipline-based, and epistemic practice perspectives. Drawing on data from the 2019/2020 Science Survey, we demonstrate the necessity of these perspectives while incorporating the 'productive interaction' approach.

Vorträge

Erwartungen, Praktiken und Herausforderungen des Wissenstransfers – Ergebnisse einer fächervergleichenden Befragung unter Wissenschaftler*innen an deutschen Hochschulen.

Janßen, M. (2024, März). Erwartungen, Praktiken und Herausforderungen des Wissenstransfers – Ergebnisse einer fächervergleichenden Befragung unter Wissenschaftler*innen an deutschen Hochschulen. Vortrag im Rahmen der Ad-hoc-Gruppe „Transfer als gesellschaftliche Verantwortung der (Erziehungs-) Wissenschaft?“ auf dem Kongress Krisen und Transformationen. 29. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Halle (Saale), Deutschland.

On epistemic properties & field-specific logics in the study of knowledge transfer: methodological challenges & initial results.

Janßen, M. (2023, November). On epistemic properties & field-specific logics in the study of knowledge transfer: methodological challenges & initial results. Vortrag auf der Konferenz 4S 2023, The Society for Social Studies of Science (4S), Honolulu, USA.

Wissenstransfer.

Janßen, M. (2023). Wissenstransfer. Stellungnahme im Rahmen des Lunchtalks der Transfer Unit: Forschung trifft Praxis: Wie lassen sich Begriffe für die Kommunikation wissenschaftlichen Wissens definieren und systematisieren?, Wissenschaft im Dialog & Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin.

On epistemic properties and field-specific logics in the study of knowledge transfer: Empirical evidence on researchers’ productive interactions from a nationwide survey in Germany.

Janßen, M., & Just, A. (2023, September). On epistemic properties and field-specific logics in the study of knowledge transfer: Empirical evidence on researchers’ productive interactions from a nationwide survey in Germany. Vortrag auf der Konferenz 27th International Conference on Science, Technology and Innovation Indicators (STI 2023), Leiden, Niederlande.

On epistemic properties and field-specific logics - Exploring the potential of STS for the study of discipline-based knowledge transfer practices.

Janßen, M., & Just, A. (2023, Juni). On epistemic properties and field-specific logics - Exploring the potential of STS for the study of discipline-based knowledge transfer practices. Vortrag auf der Konferenz RRC and c:o/re international conference "Nowhere(to)land? What Science Studies Contribute to Science Communication", Bonn.

Wissenstransfer 2.0: Ganzheitliche Ansätze in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen.

Janßen, M. (2023, Februar). Teilnahme an der Podiumsdiskussion Wissenstransfer 2.0: Ganzheitliche Ansätze in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen im Rahmen des Wissenstransfer-Talks der BMBF-Förderlinie „Forschung zum Wissenstransfer“, BMBF, online.

" Disziplinenspezifische Wissenstransferpraktiken: Erwartungen, Praktiken und Effekte des Wissenstransfers im disziplinären Vergleich " , Projektvorstellung/Interview.

Janßen, M. (2022). "Disziplinenspezifische Wissenstransferpraktiken: Erwartungen, Praktiken und Effekte des Wissenstransfers im disziplinären Vergleich", Projektvorstellung/Interview. in der Rubrik "Nachgefragt – Neues aus den Projekten" des BMBF-Förderschwerpunkts "Wissenschafts- und Hochschulforschung", Berlin.

Ansprechperson

Melike Janßen
Melike Janßen 030 2064177-60

Projektmitarbeit

Annika Just

Externe Ansprechpartner*innen

, Robert K. Merton Zentrum (RMZ)

Gefördert von

Bundesministerium für Bildung und Forschung