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Formen der Stresskompensation und Leistungssteigerung im Studium

Pilotstudie und Wiederholungsbefragung des HISBUS-Panels zur Verbreitung und Muster von Hirndoping und Medikamentenmissbrauch

Projektbeginn: 09.10.2015 - Projektende: 30.06.2015

Das Studium gehört erwartungsgemäß zu den Lebensbereichen, die für Studierende häufig eine Quelle für Belastung oder Stress sind. In Zusammenhang mit der Einführung der gestuften Studienstruktur häuften sich in den Medien Berichte über Studierende, die aufgrund mangelnder Studierbarkeit zunehmend gestresst seien und vermehrt zu Substanzen („Hirndoping“) greifen, um das Studium überhaupt zu schaffen. Um diesen qualitativen Eindruck anhand belastbarer Daten zu überprüfen, hat das HIS-Institut für Hochschulforschung (Vorgängerinstitution des Deutsche Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung) 2010 im Auftrag der Bundesministeriums für Gesundheit eine repräsentative Befragung des HISBUS-Panels zum Thema „Formen der Stresskompensation und Leistungssteigerung im Studium“ durchgeführt.

Diese Studie hat eine weite Verbreitung des Hirndopings unter Studierenden nicht bestätigt, wenngleich die Studierenden, die zu (illegalen) Substanzen greifen, um die Studienanforderungen besser zu bewältigen (2010: 5 %), aufgrund ihrer suchtrelevanten Anwendungsmuster auch anderer Drogen (Alkohol, Nikotin) nicht selten ihre Gesundheit gefährden und Unterstützung benötigen. Anhand dieser erstmaligen Momentaufnahme konnte die Frage, ob der Substanzmissbrauch unter Studierenden auch eine Folge der Studienreform ist, nicht beantwortet werden.

Um die weitere Entwicklung zu beobachten, hat das Bundesministerium für Gesundheit eine Wiederholungsbefragung beauftragt, die 2014 wiederum mit dem HISBUS-Panel durchgeführt wurde. Die Ergebnisse belegen, dass der Anteil an Studierenden mit studienleistungsbezogenem Substanzkonsum nicht nennenswert angestiegen ist (2014: 6 %). Etwas größer geworden ist die Quote der Studierenden, die „softe“, frei verkäufliche Mittel nehmen, um das Studium besser zu bewältigen (2014: 8 %).

Beide Studien sind in der Reihe Forum Hochschule erschienen und stehen zum Download zur Verfügung.

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Publikationen

Formen der Stresskompensation und Leistungssteigerung bei Studierenden.

Middendorff, E., Poskowsky, J., & Becker, K. (2015).
Formen der Stresskompensation und Leistungssteigerung bei Studierenden. Wiederholungsbefragung des HISBUS-Panels zu Verbreitung und Mustern studienbezogenen Substanzkonsums (Forum Hochschule 4|2015). Hannover: DZHW.
ISBN 978-3-86426-048-3

Formen der Stresskompensation und Leistungssteigerung bei Studierenden. HISBUS-Befragung zur Verbreitung und zu Mustern von Hirndoping und Medikamentenmissbrauch.

Middendorff, E., Poskowsky, J., & Isserstedt, W. (2012).
Formen der Stresskompensation und Leistungssteigerung bei Studierenden. HISBUS-Befragung zur Verbreitung und zu Mustern von Hirndoping und Medikamentenmissbrauch. (HIS:Forum Hochschule 1/2012). Hannover: HIS.
ISBN 978-3-86426-007-0

Projektmitarbeit

Karsten Becker

Gefördert von

Bundesministerium für Gesundheit