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Evaluation des Projektes UNIAKTIV an der Universität Duisburg-Essen

Projektbeginn: 01.07.2008 - Projektende: 31.07.2009

Im Auftrag der Universität Duisburg-Essen hat HIS das von der Mercator-Stiftung geförderte Projekt "UNIAKTIV - Zentrum für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung" an der Universität Duisburg-Essen evaluiert.

Das Projekt UNIAKTIV wurde im Oktober 2005 als "Zentrum für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung" an der Universität Duisburg-Essen gestartet. Es vermittelt Studierende in freiwillige gesellschaftliche Engagements und zielt darauf ab, solche Engagements mit der Lehre an der Universität zu verbinden (Service-Learning). Ab Juli 2006 wurde UNIAKTIV als Modellprojekt für drei Jahre von der Stiftung Mercator mit über 666.000 Euro gefördert. Die Fördervereinbarung sah vor, UNIAKTIV zum Ende des zweiten Jahres der Projektförderung durch eine unabhängige externe Institution evaluieren zu lassen. Diese Evaluation wurde von Juli 2008 bis März 2009 vom HIS Hochschul-Informations-System Hannover durchgeführt. Der Erfolg dieses Projekts wurde in der Evaluation an den Zielsetzungen aus der Fördervereinbarung, aber auch an Service-Learning-Erfahrungen anderer Hochschulen im In- und Ausland bemessen. Methodisch umfasste die Untersuchung unter anderem die Aufarbeitung des wissenschaftlichen Forschungsstands zu Service-Learning und Kompetenzerwerb im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements, inhaltsanalytische Auswertungen zur Medienresonanz sowie verschiedene Befragungsverfahren (mündlich, schriftlich und online). Auf diese Weise wurden Informationen von allen relevanten Bezugsgruppen des Projekts, insbesondere von verschiedenen hochschulinternen Akteuren, externen Kooperationspartnern, studentischen Nutzer/inne/n von UNIAKTIV sowie der Non-Profit-Organisationen und gemeinnützigen Einrichtungen in der Region in die Evaluation integriert.

Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass die Universität Duisburg-Essen bezogen auf Service-Learning an deutschen Hochschulen eine Vorreiterrolle einnimmt. Der Ansatz hat hierzulande - anders als in den Vereinigten Staaten von Amerika - noch keine längere Tradition, so dass die Akzeptanz bei Lehrenden und Studierenden erst geschaffen werden muss. Trotzdem ist es UNIAKTIV gelungen, innerhalb kurzer Zeit eine hohe Zahl von Service-Learning-Seminaren zu realisieren, die Teilnehmerzahlen an diesen Veranstaltungen zu steigern und in jedem Semester einen neuen Fachbereich für die Beteiligung an dieser innovativen Lehr-/Lernform zu gewinnen. Das Zentrum ist national durch seine Kooperation mit der Ehrenamt Agentur Essen und seine Beteiligung am Netzwerk "Bildung durch Verantwortung" und darüber hinaus auch international hervorragend vernetzt. Zudem hat UNIAKTIV über eine geeignete Medienarbeit öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, die mit mehreren Preisverleihungen und Auszeichnungen an UNIAKTIV einherging.

Auf der anderen Seite wird aber auch deutlich, dass sich die Implementierung von Service Learning an der Universität Duisburg-Essen noch weitgehend am Anfang befindet. Ein quantitatives Ausmaß an Veranstaltungen, das erforderlich wäre, um Service Learning zu einem integralen Bestandteil der Lehre an der Universität Duisburg-Essen zu machen, ist bisher nicht erreicht und dürfte auch eher als mittelfristige Zielstellung realistisch sein. Weiterhin konnten durch die Evaluation auch einzelne Problemfelder identifiziert werden. So führt z.B. die Vermittlung der Studierenden bislang im Regelfall nicht zu einem längerfristigen freiwilligen Engagement. Dies wurde von den Non-Profit-Organisationen und gemeinnützigen Einrichtungen als Hauptproblem herausgestellt. Sie wünschen sich eine größere Kontinuität, damit sich ihre Klientel nicht zu häufig an neue Bezugspersonen gewöhnen muss und der Aufwand zur Betreuung und Einarbeitung neuer Freiwilliger leistbar bleibt.

Insgesamt wird die Weiterführung der Aktivitäten des Zentrums UNIAKTIV von HIS auf der Basis der Evaluation uneingeschränkt empfohlen. Für die zukünftige Projektsteuerung zeichnen sich drei zentrale Herausforderungen ab: erstens die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Fachbereichen und Studierenden, zweitens die Förderung längerfristiger studentischer Engagements und drittens der geplante Modelltransfer an andere Hochschulen. Das Evaluationsgutachten schließt mit konkreten Empfehlungen, wie die genannten Herausforderungen angegangen werden können.

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Gesamtprojekt

Publikationen

Gutes tun und gutes Lernen: Bürgerschaftliches Engagement und Service-Learning an Hochschulen.

Jaeger, M., In der Smitten, S., & Grützmacher, J. (2009).
Gutes tun und gutes Lernen: Bürgerschaftliches Engagement und Service-Learning an Hochschulen. Evaluation des Projekts UNIAKTIV an der Universität Duisburg-Essen (HIS:Forum Hochschule 7/2009). Hannover: HIS.
ISBN 1863-5563

Projektmitarbeit

Judith Grützmacher

Auftraggeber

Universität Duisburg-Essen