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Ergebnisse der "Studierendenbefragung in Deutschland" vorgestellt

24.5.2023

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und das Deutsche Studierendenwerk (DSW) haben heute die 22. Sozialerhebung auf Grundlage der "Studierendenbefragung in Deutschland" vorgestellt.

Hannover, 24.05.23. Heute sind die Ergebnisse der 22. Sozialerhebung mit dem Titel "Studierendenbefragung in Deutschland" präsentiert worden. Fast 188.000 Studierende öffentlicher und privater Hochschulen in Deutschland haben im Sommer 2021 Auskunft zu ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage gegeben.

Die Studie bildet die Lebensrealität der Studierenden in ihrer Vielfalt ab. Sie zeigt, dass 10 Prozent der Studierenden verheiratet sind und weitere 42 Prozent eine feste Partnerschaft führen. 8 Prozent der Studierenden haben Kinder – meist im Kleinkind- oder Vorschulalter – und 12 Prozent übernehmen weitere Pflegeaufgaben im privaten Umfeld. Fast 15 Prozent der Studierenden an deutschen Hochschulen sind internationale Studierende, die zum Studium nach Deutschland gekommen sind. Von den aus Deutschland stammenden Studierenden haben 17 Prozent einen Migrationshintergrund: Entweder sie selbst oder mindestens ein Elternteil wurden im Ausland geboren. Mehrheitlich besitzen die Studierenden mit Migrationshintergrund die deutsche Staatsbürgerschaft. Internationale Studierende kommen häufiger als Studierende aus Deutschland aus einem akademischen Elternhaus (70 vs. 56 Prozent). 72 Prozent der Studierenden in Deutschland schätzen ihre Gesundheit als sehr gut oder gut ein. Knapp 24 Prozent der Studierenden sind jedoch gesundheitlich beeinträchtigt, 16 Prozent durch die Beeinträchtigung in ihrem Studium eingeschränkt. Der größte Anteil unter den Studierenden mit studienerschwerender Beeinträchtigung berichtet von einer psychischen Beeinträchtigung (65 Prozent).

Auch die Ergebnisse zu Studienformen, -verläufen und studentischer Mobilität zwischen den Bundesländern sind aufschlussreich. Die wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW, Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans, führt aus: "Die Studie liefert interessante Ergebnisse zur innerdeutschen Mobilität von Studierenden: Mehr als ein Drittel der Studierenden wechselt zum Studium in ein anderes Bundesland. Dabei gibt es deutliche Unterschiede. Studierende, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Brandenburg erworben haben, studieren zu über 70 Prozent in einem anderen Bundesland, während fast 80 Prozent der Studierenden in Nordrhein-Westfalen im Land verblieben sind. Offensichtlich finden Studierende in der vielfältigen Hochschullandschaft Nordrhein-Westfalens öfter ein passendes Studienangebot, wohingegen in Brandenburg die Sogwirkung Berlins eine Rolle spielen dürfte."

63 Prozent der Studierenden gehen einer Erwerbstätigkeit nach, 5 Prozentpunkte weniger als fünf Jahre zuvor. Knapp 67 Prozent der Studierenden aus nicht-akademischem Elternhaus und rund 60 Prozent der Studierenden aus akademischem Elternhaus arbeiten neben dem Studium. Die Gründe sind unterschiedlich: Bei 68 Prozent der Studierenden aus nicht-akademischem Elternhaus, aber nur bei 50 Prozent aus akademischem Elternhaus steht die Finanzierung des Lebensunterhalts im Vordergrund. Auch Studierende, die BAföG erhalten, sind zu 55 Prozent erwerbstätig und dies häufig zur Sicherung des Lebensunterhalts (63 vs. 58 Prozent Studierende ohne BAföG).

Im Herbst wird ein separater Bericht die Gruppe der Studierenden mit studienerschwerender Beeinträchtigung eingehender betrachten. Darüber hinaus erscheinen Fokusanalysen zu verschiedenen Themen als DZHW Briefe.

Hintergrund

Die "Studierendenbefragung in Deutschland" setzt die über 70-jährige Tradition der Sozialerhebung fort und liefert die deutschen Daten für das hochschulpolitische Monitoring im Europäischen Hochschulraum (EUROSTUDENT). Die Befragung stellt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine umfangreiche Datenbasis zur Verfügung und ermöglicht die evidenzbasierte Untersuchung gesellschaftlicher Entwicklungen, beispielsweise als Folge der Coronapandemie. Damit kann eine Handlungsgrundlage für Bund, Länder, Studierendenwerke, Hochschulen, Studierende, Arbeitgeber*innen und andere Stakeholder geschaffen werden.

Wissenschaftlich entwickelt wurde die Studie vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz. Sie realisierten die Befragung gemeinsam mit dem Deutschen Studierendenwerk (DSW) als Verbundpartner.

Weitere Informationen

https://www.dzhw.eu/pdf/ab_20/Soz22_Hauptbericht.pdf

https://www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/studium/sozialerhebung/sozialerhebung_node.html

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