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Deutschland zieht immer mehr ausländische Wissenschaftler an

13.7.2016

Gemeinsame Presseinformation von BMBF, DAAD und DZHW

84 Prozent mehr ausländische Wissenschaftler seit 2006 / Wanka: „Internationale Verflechtungen machen den Wissenschaftsstandort attraktiv“

Berlin/Bonn/Hannover, den 13.07.2016: Mehr als 85.000 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lehrten und forschten 2014 an deutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Zur gleichen Zeit arbeiten rund 43.000 deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Ausland. Dies sind die eindrucksvollen Zahlen des Berichts „Wissenschaft weltoffen 2016“, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wis-senschaftsforschung (DZHW) heute vorgestellt hat. Der diesjährige Bericht hat den Schwerpunkt internationale Mobilität von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Im Vergleich zum Jahr 2006 ist die Anzahl ausländischen wissenschaftlichen Personals an deutschen Hochschulen 2014 um 84% auf insgesamt 40.000 gestiegen. Auch bei außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist der Anteil ausländischen wissenschaftlichen Personals auf rund 9.000 gestiegen. Ihr Anteil beträgt nunmehr 20% am gesamten wissenschaftlichen Personal.

„In Zeiten, in denen es in vielen Ländern, auch in der EU, politische Strömungen gibt, die sich von mehr Weltoffenheit zu verabschieden scheinen, zeigen diese Zahlen: Unsere Wissenschaft ist international verflochten und gerade deswegen attraktiv und leistungsfähig. Für Deutschland ist und bleibt eine weltoffene Wissenschaft eine unabdingbare Voraussetzung für den Wirtschaftsstandort und die Gesellschaft“, sagte Bundesministerin Johanna Wanka. „Exzellenzinitiative, Hochschulpakt, der Pakt für Forschung Innovation und das, was wir seit Jahren für die Internationalisierung tun, zahlen sich aus. Wissenschaftler aus aller Welt wollen in Deutschland lehren und forschen“

Auch die Studierendenmobilität von deutschen Studierenden ins Ausland und von ausländischen Studierenden nach Deutschland ist erneut gestiegen.

Margret Wintermantel, Präsidentin des DAAD betonte, „dass nicht nur zahlreiche deutsche Studierende und Wissenschaftler ins Ausland gehen, sondern dass zunehmend auch deutsche Hochschulen im Ausland aktiv werden. Transnationale Bildungsprojekte können ein wichtiges Element der strategischen Internationalisierung einer Hochschule sein, weil sie innovative Impulse für die Forschung und Lehre setzen, globale Netzwerke erweitern und zur Profilschärfung und Reputationsgewinn im internationalen Kontext beitragen. Mittlerweile gibt es in 36 Ländern mehr als 80 transnationale deutsche Hochschulprojekte mit DAAD-Förderung.“

Hierzu zählen neben binationalen Hochschulen auch zahlreiche Studienangebote deut-scher Hochschulen im Ausland sowie deutschsprachige Studiengänge, die in Kooperationen mit deutschen und einer lokalen Hochschule durchgeführt werden. Die Anzahl ausländischer Studierender in Deutschland ist auch im vergangenen Jahr erneut gestiegen. 2015 studierten 321.000 ausländische Studierende an deutschen Hochschulen.

Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, betonte: „Unsere Prognose für 2016 lässt das Ziel der Internationalisierungsstrategie von Bund und Ländern in greifbare Nähe rücken. Für 2016 werden 339.000 ausländische Studierende erwartet und damit das Ziel von 350.000 bis zum Jahr 2020 nahezu erreicht.“

Die größten Zuwächse ausländischer Studierender sind im Masterbereich (+25%) und bei den Promotionen (+3%) zu verzeichnen. 23% oder 65.000 der ausländischen Studierenden sind in den Ingenieurwissenschaften eingeschrieben. Dies sind Indikatoren für die hohe Attraktivität der Hochschulausbildung in Deutschland.

Deutschland zeichnet sich im Vergleich zu anderen Zielländern wie den USA oder Großbritannien durch eine breite Vielfalt von Herkunftsstaaten der ausländischen Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus. Gleichzeitig nutzen deutsche Studierende und Wissenschaftler eine breite Vielfalt möglicher Zielländer.

Projektseite von Wissenschaft weltoffen 2016
Projektbericht Wissenschaft weltoffen 2016

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