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Setzen die Universitäten verstärkt auf den NC?

2.8.2013

Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung sollen zum kommenden Wintersemester für zwei Drittel der Bachelorstudiengänge an den 20 größten deutschen Universitäten Zulassungsbeschränkungen gelten. Die Hochschulen reagieren damit auf die anhaltend hohe Nachfrage nach Studienplätzen. Im Fach Psychologie gilt für die Bachelorstudiengänge an allen 20 Universitäten ein Numerus Clausus. Aber auch in Massenfächern wie BWL und in der Germanistik sollten Studienbewerber(innen) demnach im Abitur nicht allzu schlecht abgeschnitten haben.

Die Süddeutsche Zeitung hat die Zulassungsregelungen an den 20 größten deutschen Universitäten genauer unter die Lupe genommen, darunter Standorte wie Berlin, München, Münster, Heidelberg und Frankfurt. Etwa ein Drittel aller Studierenden in Deutschland ist an diesen Hochschulen eingeschrieben. Im Ergebnis sind dort 68 % der im kommenden Wintersemester angebotenen Bachelorstudiengänge zulassungsbeschränkt. Bundesweit gilt gegenwärtig nach SZ-Angaben für etwa die Hälfte der Bachelorangebote eine Zulassungsbeschränkung. Die Autoren folgern: „In begehrten Fächern werden bundesweit die Anforderungen von 2012 womöglich verschärft.“

Die Hürden sind regional und je nach Fachrichtung unterschiedlich hoch. Den Recherchen zufolge sind an den Universitäten in Köln, Bochum, Duisburg-Essen und Aachen sogar 84 % bis 100 % der Studienangebote im Bachelor zulassungsbeschränkt. Nordrhein-Westfalen erwartet im Herbst den doppelten Abiturjahrgang und damit einen besonders großen Andrang an den Hochschulen. Aber auch an der Universität Hamburg gelten nach SZ-Angaben Zugangsbeschränkungen für alle Bachelor-Angebote.

An allen 20 Universitäten gab es im Wintersemester 2012/13 einen Numerus Clausus im Fach Psychologie. Er lag im Schnitt bei 1,3. Auch in Massenfächern wie der Betriebswirtschaft waren viele Angebote zulassungsbeschränkt. Hier mussten Studienbewerber(innen) im Schnitt eine 2,0 im Abitur-Zeugnis vorweisen können. An 18 der 20 Universitäten war ein Numerus Clausus für das Studium der Germanistik zu erfüllen. Der ortsabhängige NC reichte dabei von 1,7 bis 2,9.

„Den 22-jährigen Vollakademiker hat man sich erhofft – man wird ihn nicht bekommen, wenn man ihm nicht nach dem Abitur Studienplätze offeriert. Mit einer grenzenlosen Zulassung täten die Unis der Jugend aber auch keinen Gefallen. Ein schlechter Studienplatz nützt niemandem“, kommentiert SZ-Autor Johann Osel. „So bleiben Numerus-clausus-Opfern zwei Optionen: Man kann die Provinz entdecken lernen, oder die neuen Länder. Denn an kleineren Hochschulen ist der Andrang oft geringer, ebenso im Osten, wo es weniger heimische Abiturienten gibt. Zweitens kann die Berufsausbildung eine reizvolle Variante sein. Eine Lehre leistet nicht das, was ein Studium leistet. Und jeder, der will und fähig ist, soll die Chance auf akademische Bildung haben. Aber so unähnlich ist die Bachelor-Backstube der Berufsschule auch nicht mehr.“ (tm)

Quelle: SZ

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Filiz Gülal
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