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Zahl der Studienberechtigten sinkt leicht

8.3.2013

Im Jahr 2012 haben rund 498.400 Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Hochschul- oder Fachhochschulreife erworben. Das waren geringfügig weniger als im Vorjahr (-1,7 %), wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Die meisten Studienberechtigten erwarben die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Erneut stellten Frauen mehr als die Hälfte der Studienberechtigten.

In vier Bundesländern – Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Bremen – erwarben 2012 infolge der Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre (G8) zwei Entlassjahrgänge die Hochschulreife. In diesen Ländern stieg die Zahl der Studienberechtigten im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäß stark an: in Baden-Württemberg um 32,1 %, in Berlin um 33,2 %, in Brandenburg um 27,9 % und in Bremen um 22,0 %. Bayern und Niedersachsen hatten ihre doppelten Abiturjahrgänge bereits 2011 aus den Gymnasien entlassen. Dort sank die Zahl der Studienberechtigten 2012 im Vergleich zum Vorjahr daher deutlich: in Bayern um 33,0 %, in Niedersachsen um 23,9 %.

In den Ländern, die 2011 und 2012 keine doppelten Abiturjahrgänge hatten, verlief die Entwicklung unterschiedlich: Am höchsten war der Zuwachs in Hamburg mit einem Plus bei den Studienberechtigten in Höhe von 6,6 %. Zurück ging die Zahl der Studienberechtigten vor allem in Sachsen-Anhalt (-2,6 %) und in Sachsen (-2,3 %). Hier zeigen sich bereits Auswirkungen der rückläufigen demografischen Entwicklung in Ostdeutschland: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ging die Zahl der Jugendlichen im Alter von 18 bis unter 21 Jahren in Ostdeutschland 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 22 % zurück.

Die meisten Studienberechtigten (71,1 %) erwarben die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. 28,9 % der Schulabgänger(innen) erlangten die Fachhochschulreife. Etwas mehr als die Hälfte der Studienberechtigten (52,3 %) waren Frauen. Die Männer waren bei den Absolvent(inn)en mit Fachhochschulreife in der Überzahl (52,8 %); bei den Absolvent(inn)en mit allgemeiner oder fachgebundener Hochschulreife stellten sie hingegen nur 45,6 %.

Angesichts der weiterhin hohen Studienberechtigten- und Studierendenzahlen forderte das Deutsche Studentenwerk (DSW) erneut zusätzliche Mittel für die soziale Infrastruktur an den Hochschulen. Das DSW hält 660 Millionen Euro für 25.000 zusätzliche Wohnheimplätze und 200 Millionen Euro für den Ausbau der Hochschulgastronomie für notwendig. Weitere Mittel sollen in Betreuungs- und Beratungsangebote der Studentenwerke fließen. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde erklärte in einer Mitteilung seines Hauses: „Wir haben 2,5 Millionen Studierende in Deutschland, so viele wie nie zuvor. Die Zahl wird bis zum Ende dieses Jahrzehnts hoch bleiben und danach kaum zurückgehen. Umso drängender und wichtiger ist es, dass Bund und Länder nun auch die soziale Infrastruktur an den Hochschulen stärken, parallel zum Ausbau der Studienplatzkapazitäten über die Hochschulpakte. Die Studierenden brauchen einen Studienplatz, ja, aber sie brauchen genauso ein bezahlbares Dach über dem Kopf, gute Beratung und günstiges, gutes Mensaessen.“ (tm)

Quellen: Destatis, DSW

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Filiz Gülal
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