Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und in Zusammenarbeit mit dem Ministerium und den Hessischen Hochschulen führt das DZHW ein Rating der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie des Faches Geschichte als Bestandteil der hessischen Landeshochschulentwicklungsplanung (LHEP) durch.
Auf der Basis von hochschulpolitischen Zielen und Leitfragen des Landes dient das Rating der Verdichtung von Informationen und der Herstellung einer Übersicht über Leistungen der betrachteten Fächer in unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Auf diese Weise sollen Stärken und Schwächen der Fächer sowie Entwicklungspotentiale im Hinblick auf die Landesziele identifiziert werden.
Das Rating ist damit ein Element wissenschaftspolitischer Hochschulsteuerung des Landes. Das DZHW begleitet den gesamten Rating-Prozess wissenschaftlich. Dieser Prozess gliedert sich in vier Phasen:
- In einer Konzeptentwicklungsphase werden die Erfahrungen aus dem vorangegangenen MINT-Fächerrating von den Beteiligten gemeinsam ausgewertet und die Zielsetzungen für das nächste Rating geschärft. Auf mehreren Workshops mit dem Ministerium und Hochschulvertreter(inne)n werden dann die Daten- und Informationsanforderungen des nächsten Ratings festgelegt.
- In der Datenerhebungsphase werden die Daten und Informationen für das Rating auf der Basis aktualisierter Handreichungen, Formulare und Vorlagen erhoben. Die Daten werden in Teilen plausibilisiert sowie zur Berechnung zentraler Kennzahlen herangezogen. Im Anschluss werden die vorliegenden Informationen dann in Berichten zusammengeführt, die einheitlich aufgebaut sind und einen Vergleich erleichtern.
- In der dritten Phase werden die gewonnenen Informationen für jedes Fach durch eine Expert(inn)enkommission in einem „Peer Review“-Prozess bewertet und eingeordnet. Dabei sollen auch Gespräche zwischen der Kommission und Vertreter(inne)n der Hochschulen vorgesehen werden. Außerdem erhalten die Hochschulen die Gelegenheit einer Stellungnahme zum Berichtsentwurf.
- In der vierten Phase schließlich werden die Rating-Ergebnisse in weitere Prozesse der Landeshochschulentwicklungsplanung und Hochschulsteuerung integriert. Dies umfasst die Auswertung in Arbeitsgruppen des LHEP-Prozesses ebenso wie die Ableitung von möglichen Konsequenzen, die beispielsweise in Zielvereinbarungen eingehen können und/oder zur Gewährung von Mitteln aus dem Innovations- und Strukturentwicklungsbudget führen können.
Die kontinuierliche Einbindung der Hochschulen wird durch eine Koordinationsgruppe gewährleistet, in die alle beteiligten Hochschulen Vertreter(innen) entsenden. Die Mitglieder der Koordinationsgruppe werden über alle wesentlichen Projektschritte informiert, begleiten das Projekt inhaltlich-fachlich, beraten offene Fragen und fungieren als feste Projektansprechpartner(innen) nach innen und außen. Bei Bedarf kann die Koordinierungsgruppe auch Vertreter(innen) der Rating-Fächer zu ihrer Sitzung hinzuziehen. Darüber hinaus wird auf jeder Hochschulleitertagung über den aktuellen Stand des Fächerratings berichtet.
Im Rahmen eines ergänzenden Moduls wird eine Weiterentwicklung des Hessischen Berichtswesens in Angriff genommen. Ziel ist es, das Berichtswesen noch stärker als bisher auf vorhandene Informationsbedarfe abzustellen und so auch seine Zwecke klarer zu definieren. Hierzu erfolgt zunächst eine systematische Bestandsaufnahme, welche Daten und Informationen in welchen Abgrenzungen an welchen Stellen bislang vorliegen. Dieser Bestand wird sodann mit den Zielen des künftigen Berichtswesens abgeglichen. Darauf aufbauend entwickelt das DZHW dann Vorschläge, welche Daten künftig in welcher Abgrenzung und welchem Turnus erhoben werden sollen und wie ein Prozessmanagement aussehen kann, das auch eine gewisse Qualitätssicherung der Daten gewährleistet.