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Zwischen Ökonomie und Demokratie: Neuordnung der Forschungsevaluation durch Metadaten im digitalen Zeitalter (REREV)

Projektbeginn: 01.02.2025 - Projektende: 31.01.2028

Die fortschreitende Digitalisierung führt zu einer massiven Zunahme von Metadaten über die Forschung, darüber, wer welche Forschung wo, mit welchem Geld und mit welcher Wirkung durchgeführt hat. Auf der Grundlage dieser Metadaten und zunehmend auch mit Hilfe von genAI sind große Unternehmen (Clarivate, Elsevier, Digital Science) in das stetig wachsende Geschäft der „Forschungsanalytik“ eingestiegen, das es ermöglicht, die Forschungsleistung in einem völlig neuen Maßstab zu verfolgen und zu bewerten. Befürworter der Open-Science-Bewegung kritisieren diese Entwicklung als Privatisierung öffentlicher Forschungsinformationen und warnen davor, dass diese Kommerzialisierung den offenen und gleichberechtigten Zugang zum Wissen über Forschung behindert.

Bislang gibt es jedoch nur wenige, wenn überhaupt, systematische und vergleichende Studien zu den Unterschieden zwischen kommerziellen und offenen Datenanalyseprodukten oder -anbietern und insbesondere zu deren Auswirkungen auf die Praxis der Forschungsbewertung und die Forschung selbst. Dieses Projekt soll diese Lücke schließen, indem es einen systematischen Vergleich zwischen kommerziellen und offenen Datenprodukten und -anbietern und deren Auswirkungen auf die Forschungsevaluation vornimmt. Erstens untersucht das Projekt den Wettbewerb zwischen kommerziellen und offenen Datenanbietern, indem es ihre Produkte vergleicht und ihre epistemische Rahmung von Forschungsqualität sowie die Art und Weise, wie sie diese Rahmung in den von ihnen entwickelten Produkten operationalisieren, analysiert. Zweitens untersucht das Projekt, wie Verwalter von Universitäten und anderen Forschungsorganisationen in Kanada, Frankreich, Deutschland und Großbritannien kommerzielle und offene Datenanalysen in ihre eigenen institutionellen und sektoralen Evaluierungssysteme integrieren. Auf diese Weise bietet das Projekt eine neue, vergleichende Perspektive auf die Auswirkungen kommerzieller und offener Datenanalyse auf lokale Forschungsevaluierungspraktiken und Forschungskulturen.

Schließlich entwickelt das Projekt politische Empfehlungen für Universitäten, andere Forschungsorganisationen, Geldgeber und Hochschulministerien zu den Auswirkungen und Implikationen kommerzieller und offener Datenanalyseprodukte für die Forschungsevaluation und die zugrunde liegende Forschung.

Ansprechperson

Stephan Stahlschmidt
Dr. Stephan Stahlschmidt 030 2064177-18

Projektmitarbeit

Dr. Matteo Ottaviani

Kooperationspartner

Centre national de la recherche scientifique London School of Economics and Political Science Weizenbaum-Institut e. V. York University

Gefördert von

Deutsche Forschungsgemeinschaft