Wichtige Beobachtung im Kontext des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ ist eine Weiterentwicklung des Studienformats ‚Zertifikatsangebot‘ sowie die damit einhergehende partielle Verwendung eines aus dem Schweizer Hochschulsystem stammenden Ordnungs- und Akkumulationssystems. Es stellen sich die Fragen, ob diese Beobachtungen für andere Hochschulen bestätigt und möglicherweise generalisiert werden können, worauf die Entwicklungen zurückzuführen sind und wie sie begründet bzw. legitimiert werden. Auf dem Hintergrund des erst im Rahmen des Bologna-Prozesses eingeführten Typs ‚weiterbildender Master‘ ist zudem das Verhältnis von Zertifikatsabschlüssen und akademischem Mastergrad von bildungspolitischen Interesse.
Methodologisch wird das aus Grundmitteln finanzierte Anforschungsprojekt einerseits an Ansätze der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie anschließen, mit denen neben Fragen der Legitimation auch die der Isomorphie in den Entwicklungen erklärt werden können, sowie andererseits an die Économie des conventions. Letztere erscheint geeignet, um die Begründung von Investitionen in neue Bildungsformate zu untersuchen sowie Dimensionen der Ökonomie eines Bildungsmarktes und seiner Handlungskoordination am Beispiel der wissenschaftlichen Weiterbildung zu identifizieren.