Gegenwärtig ist festzustellen, dass die im Zuge der Hochschulöffnung prognostizierte steigende Anzahl Studierender mit beruflicher Qualifikation weit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Dies zeigt sich insbesondere für staatliche Einrichtungen. Derzeit ist nicht bekannt, ob ein geringes Interesse von Aus- und Weiterbildungsabsolvent(inn)en ohne Abitur besteht, an einer staatlichen Hochschule zu studieren, und welchen Einfluss die Selektion im Rahmen der Zulassung zum Studium hat.
Als Forschungsvorhaben mit explorativem Charakter beschäftigt sich „Noten & Quoten“ daher während seiner Laufzeit mit hochschulischen Zulassungsprozessen für Studienbewerber(innen) mit beruflicher Qualifikation. Es werden Mechanismen der Zulassung untersucht, die den Zugang zu einem Studienplatz für die im Mittelpunkt stehende Interessengruppe regulieren. Im Fokus stehen dabei Fragen des Stellenwerts der Abschlussnoten der beruflichen Bildung im Zulassungsprozess, die Regelungen zur ‚fachlichen Affinität’ von Ausbildungsberufen und den jeweils zugänglichen Studiengängen der Hochschulen sowie die ‚Quotenregelungen’ für Studierende ohne Abitur, welche die Studienplatzvergabe mitgestalten.
Für die methodische Umsetzung des Forschungsvorhabens werden qualitative und quantitative Verfahren eingesetzt. Neben statistischen Analysen werden Dokumentenanalysen und Expertengespräche durchgeführt. Darüber hinaus wird als nicht-empirisches Verfahren eine Fallmodellierung umgesetzt.