Um Auslandsaufenthalte wirkungsvoll fördern zu können, bedarf es eines detaillierten Wissens über die Frequenz, typischen Formen, Zielländer und potenziellen Erträge von Auslandsmobilität sowie über die Faktoren, die Auslandsaufenthalte behindern. Zudem müssen die existierenden Finanzierungsmodelle und Instrumente zur Förderung von Auslandsmobilität untersucht werden. Durch zahlreiche breit angelegte Monitoring-Studien und fokussierte, theoriegeleitete Studien wurde zu diesen Aspekten in den vergangenen Jahren weitreichendes Wissen generiert. Die vorhandenen Erkenntnisse liegen jedoch aktuell nur in fragmentierter und wenig systematisierter Form vor. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Studie "Internationale Mobilität von wissenschaftlichem Nachwuchs" das Ziel, die existierenden Datenquellen und Studien zu systematisieren, zusammenzufassen und zu evaluieren.
Der Fokus liegt dabei nicht allein auf der Auslandsmobilität von wissenschaftlichem Nachwuchs, der aktuell in Deutschland beschäftigt ist. Als Kehrseite der Internationalisierung-Medaille wird ebenfalls die Attraktivität des deutschen Wissenschaftssektors beleuchtet. Die sprichwörtliche Kehrseite betrifft die Bereitschaft von ausländischen Wissenschaftler(innen), (zeitweilig) in Deutschland zu forschen und zu lehren sowie deren Einschätzung von Vor- und Nachteilen einer Beschäftigung im deutschen Wissenschaftssystem. In diesem Kontext werden auch die dauerhafte Emigrationsbereitschaft deutscher Wissenschaftler(innen) und deren Einschätzung der Attraktivität des deutschen Wissenschaftsstandortes analysiert.
Die Studie ist eine von neun vertiefenden Teilstudien, die für den „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) 2017“ erstellt werden. Der BuWiN ist eine wichtige Grundlage zur Diskussion und Weiterentwicklung der politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Darüber hinaus berührt der Bericht auch Fragen der Hochschulentwicklung, der Hochschulsteuerung und der Bildungspolitik.
An der Erstellung des BuWiN 2017 arbeitet ein unabhängiges wissenschaftliches Konsortium unter der Leitung des Instituts für Innovation und Technik (iit), dem neben dem DZHW auch das Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (HoF), das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF), das Internationale Zentrum für Hochschulforschung Kassel (INCHER-Kassel), sowie das Statistische Bundesamt angehören.